Warum bleibt das Mineralfreibad dieses Jahr geschlossen?

Hier die Fakten:

Die Hygienevorschriften machen aus einem Spaßbad ein reines Freibad. Im Falle der Öffnung hätte ein Zaun zwischen Schwimmbecken und Liegewiese errichtet werden müssen. Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken wären voneinander getrennt. Die Staffeln rund um die Becken wären gesperrt.

Das Kinderbecken bleibt geschlossen. Im Schwimmerbecken darf nur eine begrenzte Anzahl an Personen Runden schwimmen. Der reine Aufenthalt im Schwimmerbecken wäre verboten. Im Nichtschwimmerbecken ist die Personenzahl ebenso begrenzt. Ball spielen o.ä. ist im Becken verboten. Hier ist nur der Aufenthalt im Becken erlaubt. Rutschen und Sprungbretter bleiben meist gesperrt. Duschen und viele Umkleiden bleiben gesperrt. Es hätte nur „Halbtageskarten“ gegeben, keine Jahreskarten keine Zehnerkarten.

Die Eintrittskarte wäre nur für eine Schicht (Vormittag oder Nachmittag) gültig gewesen. Das Baden unter diesen Umständen wäre ein kompl. anderes gewesen, aber natürlich wäre es möglich gewesen.

Die Zahlen:

Da der Personalaufwand unter den gegebenen Umständen viel höher und die Anzahl der erlaubten Besucher (900 Gäste pro Tag) viel weniger als Normal gewesen wäre, hätte das Bad enorme Verluste gemacht. Zum Vergleich, ins Wellarium Steinheim/ Murr dürfen pro Schicht 1095 Personen. D.H. 2190 Gäste pro Tag. Bei dieser Anzahl an erlaubten Gästen wäre auch die Finanzsituation in Oberstenfeld eine ganz andere gewesen und man hätte von einem tragbaren Konzept sprechen können.

Von der Verwaltung wurden verschiedene Preismodelle berechnet, hier werden 2 Modelle beleuchtet.

  1. Eintrittskarte zum Preis von Euro 5,50/ 3.- pro Schicht. (450 Personen pro Schicht) Bei einer Auslastung von 95% wäre ein Abmangel von Rund Euro 860.000.- entstanden. Da aber eine Auslastung von 95% sehr unwahrscheinlich ist (es gibt auch schlechtes Wetter) sollte lieber mit einer Auslastung von 75% gerechnet werden. Dann wäre der Abmangel bei rund Euro 910.000.- gelegen.
  2. Eintrittskarte zum Preis von Euro 7.-/ 5.- pro Schicht. (450 Personen pro Schicht) Bei einer Auslastung von 95% wäre ein Abmangel von Rund Euro 760.000.- entstanden. Da bei diesem Modell der Eintrittspreis sehr hoch gewesen wäre, und auch hier noch mit schlechtem Wetter gerechnet werden muss sollte mit einer Auslastung von 70% gerechnet werden. Dann wäre der Abmangel bei rund Euro 903.000.- gelegen.

Die Basiskosten liegen bei rund Euro 700.000.-

Corona:

Der Schutz unserer Bürger ist das Wichtigste, leider wird dies in vielen Diskussionen rund um das Freibad gerne vergessen. Denn auch im Freibad gelten die Abstandsregeln und Vorschriften des Landes d.h. die Spielfelder wären auch geschlossen geblieben.

Die Abstimmung im Gemeinderat und Zweckverband

Im Oberstenfelder Gemeinderat war eine Mehrheit für geschlossen lassen, im Beilsteiner Rat war die Mehrheit für öffnen. Die Zweckverbandsmitglieder wurden entsprechend mandatiert.

Im Zweckverband lautete der Antrag : Öffnung des Bades zum Preis der Eintrittskarte 5,50/ 3.-

Da 2 SPD Gemeinderäte aus Oberstenfeld sich nicht an die demokratische Entscheidung und an die Mandatierung des Gemeinderats gehalten haben, wurden alle Stimmen aus Oberstenfeld ungültig. Da sich aber auch ein Beilsteiner Rat nicht an die Mandatierung (Öffnung) gehalten hat, wurden auch die Beilsteiner Stimmen ungültig.

Somit waren alle Stimmen ungültig und es wurde kein Beschluß gefasst.

Die FINANZLAGE

In Anbetracht, dass der Oberstenfelder Haushalt der Anfang des Jahres noch vor Corona verabschiedet wurde nur knapp ausgeglichen war muss der Gemeinderat jede Ausgabe genau prüfen. Umliegende Gemeinden die auch ein Freibad betreiben stehen finanziell viel besser da.

Wegen der Finanzlage wurden schon jetzt Sicherheitsrelevante Sanierungen im Kindergarten verschoben. Die ganze Finanzlast (einbrechende Steuern usw.) steht aber noch vor uns. Corona hat Oberstenfeld als finanzschwache Gemeinde voll erwischt. Was uns die Pandemie noch alles bringen wird, steht in den Sternen. Ganz sicher ist aber schon jetzt das die Steuereinnahmen einbrechen werden. Wichtig ist das die Gemeinde auch in der 2. Jahreshälfte noch zahlungsfähig bleibt und das die Einwohner von Oberstenfeld, Gronau und Prevorst bestmöglich vor dem Virus geschützt werden.

Deshalb halten Sie Abstand und bleiben Sie Gesund.

 

 

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